Wenn es um die Erfüllung eines sehnlichen Kinderwunsches geht, der auf natürlichem Wege nicht funktioniert, bietet die moderne Medizin seit fast 50 Jahren die Möglichkeit der künstlichen Befruchtung. Viele betroffene Paare haben die „Befruchtung im Reagenzglas“ als Chance entdeckt, eine glückliche Familie mit Kindern zu gründen. In der Praxis haben sich in der modernen Reproduktionsmedizin zwei Methoden etabliert, die sich nur in Details unterscheiden, jedoch unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Wird eine normale Samenqualität beim Mann, jedoch ein Verschluss von Eileiter, Endometriose oder PCO-Syndrom bei der Frau festgestellt, hat sich die klassische sogenannte In-Vitro-Fertilisation (IVF) bewährt. Sie wird auch in dem Fall eingesetzt, wenn die männlichen Spermien in ihrer Qualität eingeschränkt sind. Reicht jedoch die Quantität der bereitstehenden Samenzellen nicht aus, wird zur erfolgreichen Kinderwunsch-Behandlung die intrazytoplasmatische Spermieninjektion – kurz ICSI – angewendet. Sie verläuft bis auf den eigentlichen Vorgang der Befruchtung identisch wie die IVF ab. Für beide Verfahren gilt: Bevor mit der Kinderwunsch-Behandlung begonnen werden kann, ist eine Hormonbehandlung der Frau notwendig. Diese Behandlung, während der die Eierstöcke stimuliert werden, kann sich über Wochen hinziehen. Während der gesamten Therapie finden regelmäßige gynäkologische Ultraschalluntersuchungen und Hormonkontrollen statt. Anschließend erfolgt die Eizellentnahme im Rahmen eines kleinen operativen Eingriffs.